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(de) KEIN ZEICHEN VON STILLSTAND -- Die FAU kämpft auch im Corona-Jahr gegen enorme Ausbeutung Von: Christian
Date
Tue, 12 Jan 2021 10:32:35 +0200
Bornheim 18.05.: Demo von den Unterkünften zum Auszahlungsbüro (Foto: FAU Bonn)
---- Selten werden die Mitgliederzahlen der deutschen Gewerkschaft so interessant
sein wie dieses Jahr. Der DGB veröffentlicht diese auf seiner Internetpräsenz am
Anfang des Jahres.[1]Für einige Einzelgewerkschaften, welche in 2020 keine große
Tarifrunde hatten, könnte es doch herbe Mitgliederrückgänge bedeuten. Schon in
den letzten Jahren hatten die Gewerkschaften im verarbeitenden Gewerbe mit
Verlusten zu kämpfen. ---- Die FAU hingegen kann weiterhin einen jährlichen
Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich verbuchen. Insbesondere in den Hochburgen
wie Berlin, Hannover, Dresden, Jena, Leipzig und Duisburg vervielfachte sich der
Mitgliederbestand im letzten Jahrzehnt.
Auch wenn das Corona-Jahr die Aktiven vor eine besondere Herausforderung stellte,
kamen es zu kleinen und einigen großen Aktionen. So musste der jährliche Kongress
komplett digital organisiert werden. Auch die meisten Gruppen haben größtenteils
per Telefon und mit Hilfe von verschiedenen Online-Tools ihren
Organisationsalltag bewältigt.
ARBEITSKAMPF IN DER PANDEMIE
Ausgebeutet wird auch in der Pandemie. Insbesondere in Schlachthöfen und auf
Spargelfeldern herrschen nach wie vor feudale Bedingungen für migrantische
Beschäftigte. Doch Widerstand lässt sich auch unter solchen Zuständen
organisieren. Mitte Mai 2020 traten etwa 200 Erntearbeiter*innen des Spargel- &
Erdbeerhofs Ritter in Bornheim bei Bonn in den Streik. Der von einer
Anwaltskanzlei verwaltete insolvente Betrieb entschied sich, die meist
rumänischen Beschäftigten auf die Straße zu setzen, wobei noch Löhne ausstanden.
Die FAU Bonn konnte dennoch Paroli bieten. Dadurch konnte verhindert werden, dass
die Arbeiter*innen selbst unter Druck gerieten Aufhebungsverträge zu
unterzeichnen. In der Güteverhandlung wurde auf die Benachteiligung i.S.d.
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) verwiesen. Der Spargelhof Ritter
hatte in einem auf YouTube veröffentlichten Interview ein Entgelt von 10,- EUR
netto angeboten. Dieses Entgelt sei auch mit aus Deutschland stammenden
Arbeitnehmern entsprechend vereinbart worden. Hingegen seien die rumänischen
Erntehelfer geringer entlohnt worden. Der Fall könnte mit einer
außergerichtlichen Einigung enden, wodurch die Beschäftigten demnächst noch an
einen Teil ihrer Löhne kämen.[2]Der Fall wurde bereits in einer
Arte-Dokumentation behandelt als beispielhafte Ausbeutung von migrantischen
Arbeiter*innen.[3]Ebenso besprochen wurde der Arbeitskampf im Ökonomie-Podcast
"Wohlstand für Alle" von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt und zitieren dabei
FAU-Sprecher Erik Hagedorn.[4]
Ebenfalls Ärger gab es beim Getränkelieferanten Durstexpress in Leipzig. Die
Schichten sollten um 50 Prozent gekürzt werden, wodurch Beschäftigten in ihrer
wirtschaftlichen Existenz bedroht wären. Willkürliche Arbeitszeitpolitik ist in
der Logistik keine Seltenheit. So schließen Unternehmen Arbeitsverträge auf Basis
von Teilzeit ab. Bei Wohlgefallen kann dann die Arbeitszeit erhöht werden. Nach
einem Bericht des MDR-Magazin Exakt gab es ferner bei Durstexpress (Teil des
Oetker-Konzerns) Unregelmäßigkeiten bei der Auszahlungen von Löhnen.[5]Der
zuständige Aktivist der FAU Leipzig äußert sich auf Presseanfragen dazu: "Das
Modell Frustexpress darf nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer weiter Schule
machen".[6]Die lokale Gruppe der FAU plant dazu eine Kampagne. Nebenher kämpft
die Gewerkschaft in Leipzig für ausstehende Löhne in der Gastronomie, welche
ihren Mitgliedern vorenthalten werden.
Unterstützend wirkte die FAU über die neugegründete Dachorganisation der
Internationalen Konföderation der Arbeiter*innen (IKA). Es ging um die im März
entlassenen Arbeiter*innen der Dragon Sweater Fabrik in Dhaka (Bangladesch).
Ausstehende Löhne und Abfindungen wurden ihnen nicht gezahlt. Nicht zum ersten
Mal wurde hier die befreundete Gewerkschaft GWTUC (Garment Workers Trade Union
Center) aktiv. Nach monatelangen Protesten und internationalen
Solidaritätsaktionen zahlten die Eigentümer von zwei großen Bekleidungsfabriken
endlich ausstehende Entgelte und Abfindungen.
In der Vergangenheit kam die FAU bei ihren Auseinandersetzungen ab und an in
Kontakt mit dem DGB-Apparat wie etwa im Fall Kino Babylon. Dies war in den
letzten Auseinandersetzungen nicht mehr zu spüren. Das Feld der Konflikte in der
Arbeitswelt ist auch in Deutschland so bereit, dass sich die
Einheitsgewerkschaften und der Anarchosyndikalismus nicht zwangsläufig in die
Quere kommen müssen.
https://direkteaktion.org/kein-zeichen-von-stillstand/
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